Montag, 29. Juli 2019
28.Juli 2019
Die 101 ist schon eine echte Traumstraße. Ist sie nahe am Wasser, wird sie fast immer zur Passstraße. Aber sie bietet auch immer wieder die Möglichkeit anzuhalten. Führt sie durch Hinterland, geht es fast immer geradeaus. Zum überwiegenden Teil führt sie an der Küste lang und wenn man Glück hat, fährt man allein und kann sich austoben. Von oben kann keiner zuschauen, denn der Wald ist meist sehr dicht und wächst über die Straße.

Am Morgen habe ich mich nach einem Blick auf die Temperaturanzeige gleich wieder umgedreht: 10 Grad laden nicht gerade zum frühen Aufstehen ein! Also bin ich erst um 9 Uhr losgefahren. Aber nur 100 m weit. Dann sagte das Navi: "Ich bin leer!" und stellte den Dienst ein. Also zurück zum Hotel und der Zicke Strom geben. Bis voll dauert das 6 Stunden, aber 15 min reichen auch, damit das Ding wieder von der Lichtmaschine geladen werden kann. Mit dieser Verzögerung ging es dann endlich los. Erstes Ziel war Newport. Die 101 hat alle 10 Minuten eine Überraschung parat: eine der vielen Brücken. Die meisten Brücken sind in der Architektur sehr ähnlich. Die Stilart ist Art Deco d.h. die Brücken sind alle optisch sehr ansprechend. Besonders interessant wird es, wenn eine ganze Bucht überquert wird. Das war nach etwa 100 km in Newport der Fall. Vor Newport eine schöne Aussicht:



Dann über die sehr hohe Brücke von Newport.



Ich bin extra in eine Siedlung gefahren, die unterhalb der Brücke war. Weiter auf der 101. Wegen des scharfen Ostwindes war die Luft immer recht kalt, trotz wolkenlosen Himmels. Kennzeichnend für die Küste sind daher Windflüchter, wie wir sie vom Darß kennen.



Kurz vor dem Ziel in Reedsport dann wieder ein traumhafte Aussicht auf den Strand, der fast immer sehr breit ist und mit seinen hohen Wellen zum Surfen einlädt. Viele Menschen laufen am Strand, aber niemand ist im Wasser. Das ist Ende Juli noch immer viel zu kalt. Auf meine Frage nach der Wassertemperatur antwortete mir ein Taucher unter der Brücke von Newport: "So zwischen 14 und 16 Grad." Ob es noch wärmer würde? Ja, Ende August könne man gut baden. Da ist mir die Ostsee leiber!



Etwas habe ich noch für euch. Eine Art von Automobil, die es in Deutschland nicht gibt. Sie werden hier ATV genannt, was für All Terrain Verhicle steht. SUVs finden hier viele langweilig, weil sie ein Auto haben wollen, mit dem man überall hinfahren kann. ATVs gibt es in zwei Varianten. Einmal diese hier für die Familie:



Es gibt aber auch Varianten, die zweisitzig sind und reine Spaßmobile mit steifem Dach, das auch mal ein seitliches Wegrollen verträgt. Damit fährt man hier Bäche bergauf. Die sehen dann so aus:



Heute gefahren: 240 km
Tachostand: 108636

Morgen fällt die 9000 km Marke!

Am Nachmittag traf ich beim Einkaufen ein österreichisches Paar (Kathrin und Felix), die mit ihrem alten Rundhauber Amerika von Süd nach Nord (von Feuerland nach Alaska) durchquert hatten und noch keine Lust verspürten, nach Hause zu kommen.



10000 km von New York nach Los Angeles

Wundervolle Landschaften ohne Sehenswürdigkeiten, nur 2 Großstädte (Seattle und San Francisco) und hoffentliche viele nette US-Bürger. Das ist die Aufgabe. Und so sieht die Strecke aus: